Langweilig wird's Luise eigentlich nie. Dafür hat das neunjährige Mädchen viel zu viel Phantasie. "Ich erfinde am liebsten Spiele, die es noch gar nicht gibt!", sagt die Kleine. Ein Kartenspiel hat sie sich gebastelt und ein Pferderennen-Brettspiel. Ihre Puppen näht sie sich selbst und bastelt ihnen aus Karton gleich noch eine gemütliche Wohnung dazu, schließlich sollen sie ein Zuhause haben. Und ganz besonders stolz ist sie auf ihr Baumhaus im Garten, das sie gemeinsam mit Papa gezimmert hat.
Mit ihrem Papa hat Luise auch mal Tischkicker gespielt. "Das war sehr spannend!", meint sie fröhlich. Und da Luise zuhause keinen Kicker hatte, hat sie sich kurzerhand - selbst ist das Mädchen - einen gebastelt: Sie nahm einen Schuhkarton, schnitt Tore aus, bohrte Löcher in die Wände und steckte Bambusstangen hindurch. An den Stangen hat sie dann grüne und blaue Männchen aus Pappe festgezurrt - fertig war ihr Schuhkarton-Kicker.
Natürlich hat sie mit ihrem Vater Reiner Croy gleich ein Match gespielt. Den erinnerte der Kicker der Marke Eigenbau an zwei Afrikareisen, die er in den Neunziger Jahren unternommen hatte. "Ich habe dort Kinder mit abenteuerlich gebasteltem Spielzeug gesehen und war beeindruckt, wie fehlendes Geld für Spielzeug durch Phantasie ersetzt wird", erzählt Reiner Croy. Er erzählte Luise davon und schlug ihr vor, den Tischkicker für einen guten Zweck zu verkaufen und das Geld an die SOS-Kinderdörfer zu spenden.
Der Vorschlag gefiel Luise sehr. "In Afrika haben die Menschen nicht viel Geld und sie haben oft nicht genug zu essen", sagt die Neunjährige mit kindlichem Ernst. Ihre Eltern haben ihr auch erzählt, dass die SOS-Kinderdörfer Kindern in Not helfen. "In den Kinderdörfern wohnen Mädchen und Jungen, die niemand mehr haben. Sie wohnen dort zusammen mit ihrer Kinderdorf-Mutter in einem Haus", sagt Luise und fügt mit Nachdruck hinzu: "Die Kinder haben da jemanden, der sie lieb hat." Gut findet sie auch, dass die SOS-Kinderdörfer Schulen betreiben und Mädchen und Jungen aus armen Familien beim Schulgeld unterstützen. "Ich gehe nämlich gerne in die Schule und will später mal Lehrerin werden."
Vater und Tochter waren sich also einig und beschlossen, den Tischkicker zugunsten unserer WM-Charity "6 Dörfer für 2006" zu verkaufen: Bis zum Ende der Weltmeisterschaft in Deutschland sollen mit Unterstützung aller Fußball-Fans Spenden für sechs neue SOS-Kinderdörfer zusammenkommen, und eines dieser sechs Dörfer entsteht gerade im südafrikanischen Rustenburg.
Gemeinsam mit ihrem Vater verfasste Luise einen Brief. "Liebe SOS-Kinderdörfer!", schreibt uns das Mädchen. "Ich habe einen Kicker gebastelt und möchte den Kicker für das neue Kinderdorf in Südafrika verkaufen. Mein Papa will mir helfen, den Kicker zu verkaufen. Ich fände es schön, wenn ihr das erlaubt." Natürlich spricht nichts dagegen, dass Luise ihren Kicker versteigert und den Erlös an die SOS-Kinderdörfer spendet.* Wir fanden das Angebot der Neunjährigen so rührend, dass ihr phantasievoller Schuhkarton-Kicker jetzt bei unserer großen Benefiz-Auktion zugunsten der "6 Dörfer für 2006" unter den Hammer kommt - zusammen mit Erlebnispreisen, mit denen Prominente wie Sönke Wortmann, Luan Krasniqi und Timo Hildebrand die SOS-Kinderdörfer unterstützen. Die Internet-Versteigerung läuft unter www.ebay.de und dauert noch bis zum 3. Juni 2006. Ob Komparsenrolle, VIP-Plätze im Stadion oder Luises Tischkicker: Bieten Sie mit - jedes Gebot hilft!
* Hinweis: Sachspenden können wir von Privatpersonen in der Regel nicht annehmen, da dies einen zu hohen logistischen Aufwand bedeuten würde. Wir bitten um Verständnis!
Wenn Sie jemanden als Spender der Woche vorschlagen möchten, schreiben Sie bitte an: simone.kosog@sos-kd.org