Ananas und Bienen – Ein Filmdreh auf Zanzibar

Eine Gruppe von Filmstudierenden, Joshua Neubert, Larius Kieninger, Marc Lehnert, Franzis Unger, Leon Harms und Fabienne Sailer von der Filmakademie Baden-Württemberg, besuchte die Programme der SOS-Kinderdörfer in Tansania. Das Ergebnis sind zwei spannende Kurzdokumentationen über einen Ananas-Farmer und eine Imkerin. In diesem Interview schildern sie ihre Eindrücke vom Filmdreh.

Könntet ihr die Situation, in der ihr gefilmt habt, etwas beschreiben?

Wir haben das Drehen in zwei Bereiche geteilt. Zuerst die beobachtende visuelle Ebene. Dabei wollten wir so wenig wie möglich eingreifen, damit wir die Realität unserer Protagonist:innen möglichst authentisch und ungefiltert einfangen können. Wir haben versucht möglichst unsichtbar ihren Alltag zu verfolgen.  Im zweiten Schritt haben wir Interviews aufgenommen, in denen wir Fragen gestellt haben zu dem, was wir gedreht hatten, zur Vergangenheit der Protagonist:innen. Wir baten sie, zu den SOS-Kinderdörfern zu reflektieren und ihre Zukunftsvorstellungen zu beschreiben.

Wie habt ihr die Begegnung mit den Frauen aus dem Bienen-Projekt empfunden?

Bei unser ersten Begegnung waren die Frauen alle relativ schüchtern und wollten lieber, dass ihre Männer für sie in dem Video auftreten. Schließlich wurde die jüngste Teilnehmerin Sichana von den anderen überredet unsere Protagonistin zu sein. Als wir sie zwei Monate später zum Dreh wiedergesehen haben, war alles viel offener und vertrauter. 
Außerdem war es gut, dass Mwanaidi, die Leiterin des Familienstärkungsprogramms der SOS-Kinderdörfer auf Zanzibar, bei den Dreharbeiten mit den Frauen immer dabei war, damit sie sich mit uns “fremden” Männern aus dem Filmteam wohl fühlen. 

Durftet ihr den Honig probieren?

Bei der Recherche zur Bienen-Farm haben wir eine Tour durch den gesamten Prozess bekommen. Im Barefoot College, wo der Honig filtriert und verpackt wird, durften wir dann auch etwas Honig probieren. Wir wollten auch ein Glas kaufen, aber es war alles ausverkauft. Der Honig ist sehr beliebt. 

Video: Bienenzucht auf Zanzibar

Wie war die Begegnung mit Hamisi, dem Ananas-Farmer? 

Er hatte viel zu erzählen und war trotz seines Erfolges sehr bescheiden und auch beim Drehen auf seiner Farm, dann bei ihm zuhause und dann noch im SOS-Kinderdorf immer ruhig und entspannt. Er hat mehrere Male erwähnt, dass er gerne jedem interessierten Ananas-Farmer seine Fähigkeiten beibringt, wenn sie vorbeikommen und über seine Ernte staunen. Steht man mal in der Mitte seiner Plantage und sieht in allen Richtungen nur noch Ananas-Blätter, dann kann man auch nur staunen. Umso beeindruckender, dass er seine Wurzeln nicht vergessen hat und regelmäßig das SOS-Kinderdorf besucht um dort zu helfen.

Video: Hamisis Annanasplantage

Was hat euch besonders beeindruckt? 
Bei dem Bienen-Projekt auf jeden Fall die Konzentration. Während der Vorbereitung der Rauch-Büchsen und dem Anziehen der Schutzkleidung haben alle noch geplaudert und gelacht, als dann die erste Bienenkiste geöffnet wurde waren alle sehr aufmerksam und ernst beschäftigt.  Das gab uns, dem Film-Team, die Chance alle von zwei Seiten zu beobachten. Bei Hamisi hat mich beeindruckt, dass er so ambitioniert und erfolgreich, aber überhaupt nicht abgehoben ist. 

Wir danken den Student:innen Franzis Unger, Leon Harms und Fabienne Sailer der Filmakademie Baden-Württemberg für die professionelle Zusammenarbeit und ihre großartige Unterstützung. Mit Kooperationen wie dieser möchten wir Filmstudierende in ganz Deutschland fördern – und erzählen gleichzeitig die Geschichten der Menschen aus den Programmen der SOS-Kinderdörfer. 

 

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