10. Oktober 2023 | NEWS

Eskalation in Nahost

Wie geht es den von uns betreuten Kindern und Jugendlichen in Israel und Palästina sowie unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern derzeit?

Palästina 

Am Montag, 8. Oktober, haben uns erschütternde Nachrichten erreicht: Laut der SOS-Kinderdörfer Palästina wurde ein Kind aus dem Familienstärkungsprogramm in Rafah, Palästina, bei einem Angriff getötet und zwei weitere Kinder liegen auf der Intensivstation. Auch sei ein jugendlicher Programmteilnehmer und seine Familie bei einem Angriff ums Leben gekommen. Unsere Gedanken und tiefe Betroffenheit gelten den Familien.

22 Familien aus dem Familienstärkungsprogramm der SOS-Kinderdörfer wurden in Schulen und zu Verwandten in aktuell als sicher eingeschätzte Gebiete evakuiert. Für die Mitarbeitenden des SOS-Kinderdorfs in Gaza ruht die Arbeit, bis wir die Lage besser einschätzen können. Ghada Hirzallah, die Leiterin der SOS-Kinderdörfer in Palästina, die im nationalen Büro in Bethlehem im Westjordanland arbeitet: „Wir stehen über WhatsApp-Gruppen und Telefon in ständigem Kontakt mit den Kolleginnen und Kollegen aus Gaza. Wir beobachten die Lage weiter und werden bei Bedarf notwendige Maßnahmen ergreifen.“

Israel 

Nelly Geva, Leiterin der SOS-Kinderdörfer in Israel, sagt, dass alle Kinder und Mitarbeitenden in den SOS-Kinderdörfern in Israel aktuell in Sicherheit sind: „Wir befinden uns am Ende der Ferien, in denen die meisten Kinder ihre leiblichen Eltern besuchen. Wir haben uns bei diesen Kindern zu Hause erkundigt, wie es ihnen geht. Sie sollten eigentlich am Samstagabend zurückkehren, aber die Regierung bat die Eltern darum, sie bei sich zu behalten. Die wenigen Kinder, die in den Kinderdörfern geblieben sind, und die Kinder im Notfallzentrum umsorgen wir mit einem Team an Betreuungspersonen engmaschig.“

Nahost-Konflikt: SOS-Kinderdörfer weltweit

Weit über 1000 Menschen in Israel und in den palästinensischen Gebieten wurden bei der jüngsten Eskalation der Gewalt getötet, unzählige verletzt. Die Zahl dürfte weiter steigen. Wir von den SOS-Kinderdörfern sind schockiert und in großer Sorge um die von uns betreuten Kinder, Jugendlichen und Familien, um unsere Mitarbeitenden, um alle Menschen. Wir rufen die beteiligten Parteien auf, das Leben der Kinder zu schützen.

Wie ist die Haltung der SOS-Kinderdörfer im Israel-Palästina-Konflikt?

Die SOS-Kinderdörfer weltweit unterstützen Kinder, Jugendliche und Familien sowohl in Israel, als auch in Palästina. Die SOS-Kinderdörfer setzen sich weltweit, so auch in Israel und Palästina, für jedes Kind ein - unabhängig von Staatsangehörigkeit, Hautfarbe, Religion oder ethnischer Zugehörigkeit. Es geht uns ausschließlich darum, denen zu helfen, die am härtesten unter dem Konflikt leiden und die keine Verantwortung für bewaffnete Konflikte tragen: den Kindern.

In Israel und Palästina helfen wir Kindern, Jugendlichen und Familien in den Bereichen familiennahe Betreuung, Familienstärkung, Kinderschutz, Gesundheit, Ernährung und Hygiene sowie Bildung und Ausbildung.  So leisten wir unseren Beitrag dazu, dass es eine Chance auf Verständigung und Frieden in der Region gibt. Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung in Israel und Palästina können und werden wir auch in der derzeitigen Situation unsere Arbeit fortsetzen und uns für Kinder und Familien einsetzen.

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