Das Rattern der Nähmaschinen erfüllt den Raum, in dem Fatoumatta Fatty gemeinsam mit anderen Frauen sitzt. Sie näht Druckknöpfe an wiederverwendbare Binden. Doch das ist nur Fatoumattas erste Schicht an diesem Tag: Im Anschluss an ihre Arbeit im Frauenstärkungsprogramm bricht sie auf zu ihrer eigenen Boutique.
Meistens ist sie dann stundenlang mit ihrem roten Rollstuhl auf unbefestigten Straßen unterwegs. Manchmal – wenn es nicht anders geht – lässt sie ihn in ein Taxi laden, um den mühsamen Weg zu erleichtern.
Die Stoffe, die in der Boutique durch ihre Finger gleiten, sind farbenfroh und fröhlich gemustert – typisch für Gambia, das kleine Land in Westafrika, in dem Fatoumatta zuhause ist.
Fatoumattas
Kampf für finanzielle Unabhängigkeit
Fatoumatta steht finanziell auf eigenen Beinen – dabei schien ihr Schicksal zunächst ein ganz anderes zu sein. Fatoumatta hat eine starke Gehbehinderung. In vielen Ländern Afrikas werden Kinder mit Behinderung nicht gefördert und sind später auf Almosen angewiesen. Besonders häufig trifft diese Diskriminierung Frauen. In Fatoumattas von Armut gezeichneten Familie konnte niemand ihr die Unterstützung geben, die sie gebraucht hätte.
Doch die junge Frau hatte Glück und konnte durch harte Arbeit und ein wenig Ermutigung ihre Geschichte neu schreiben – sie ließ sich im Berufsbildungszentrum der SOS-Kinderdörfer in Basse, einer Ortschaft im Osten Gambias, im Nähen schulen.
Fatoumattas
Kampf für finanzielle Unabhängigkeit
Fatoumatta steht finanziell auf eigenen Beinen – dabei schien ihr Schicksal zunächst ein ganz anderes zu sein. Fatoumatta hat eine starke Gehbehinderung. In vielen Ländern Afrikas werden Kinder mit Behinderung nicht gefördert und sind später auf Almosen angewiesen. Besonders häufig trifft diese Diskriminierung Frauen. In Fatoumattas von Armut gezeichneten Familie konnte niemand ihr die Unterstützung geben, die sie gebraucht hätte.
Doch die junge Frau hatte Glück und konnte durch harte Arbeit und ein wenig Ermutigung ihre Geschichte neu schreiben – sie ließ sich im Berufsbildungszentrum der SOS-Kinderdörfer in Basse, einer Ortschaft im Osten Gambias, im Nähen schulen.
Schau mich an, mittlerweile stehe ich für mich selbst ein.
Ich habe mein eigenes Geschäft. Alles, was ich heute erreicht habe,
verdanke ich der Unterstützung der SOS-Kinderdörfer.
Fatoumatta Fatty
Unternehmerin aus Gambia
Die 28-Jährige absolvierte eine sechsmonatige Ausbildung im Berufsbildungszentrum der SOS-Kinderdörfer und fand danach eine Anstellung im örtlichen Frauenstärkungsprogramm, in dem Frauen wiederverwendbare Binden und Windeln herstellen.
Und sie erfüllte sich den Traum von einer eigenen Boutique, in der sie Kleidung, Taschen und Schuhe für Kinder und Erwachsene kreiert. "Früher mussten andere für mich sorgen, heute bezahle ich meine Rechnungen selbst", sagt sie selbstbewusst.
Dabei hielt Fatoumatta selbst es ursprünglich nicht für möglich, nähen zu lernen. "Wo habt ihr schonmal eine Person mit Behinderung gesehen, die nähen kann?", fragte sie damals skeptisch, als man ihr den Nähkurs empfahl. Doch die Mitarbeitenden im Berufsbildungszentrum bestanden darauf, dass Fatoumatta es schaffen kann.
Inklusiv und geschlechtergerecht
Das Berufsbildungszentrum in Basse
Inklusiv und geschlechtergerecht
Das Berufsbildungszentrum in Basse
In der abgelegenen Upper River Region Gambias gibt es nur wenige Jobmöglichkeiten und Ausbildungszentren für junge Menschen. Viele von ihnen sind Schulabbrecher:innen. Das Berufsbildungszentrum der SOS-Kinderdörfer fördert sozial benachteiligte junge Menschen und trägt so zur Bekämpfung von Armut und Arbeitslosigkeit in der Region bei.
Das Zentrum wendet sich vor allem an junge Frauen und fördert damit Geschlechtergleichstellung. Je nach Jahrgang sind 70 bis 80 Prozent der Auszubildenden Frauen, viele von ihnen alleinerziehende Mütter.
Das Programm schafft auch integrative Möglichkeiten für junge Menschen mit Behinderungen wie Fatoumatta, indem es Technologien zugänglich macht und auf spezielle Bedürfnisse ausrichtet. Außerdem arbeitet es mit einer lokalen Organisation für Menschen mit Behinderung zusammen, um zu gewährleisten, dass die Ausbildung für alle zugänglich ist.
Es werden unterschiedliche Kurse angeboten: PC und Elektronik, Catering und Hotelmanagement, Soziale Arbeit, Sprache und Handarbeit, Nähen und Design. Die erworbenen Fähigkeiten ermöglichen den Jugendlichen einen selbstbewussten Berufseinstieg – entweder in einer Anstellung oder als selbständige Gründer:innen.
Allein im Jahr 2022 waren 151 Auszubildende im Berufsbildungszentrum der SOS-Kinderdörfer eingeschrieben, von denen 140 bis zum Ende des Jahres einen Arbeitsplatz erhielten. Bis heute haben sich 14 junge Menschen mit Behinderungen für das Programm angemeldet.
Hoch hinaus – für die Menschen Gambias
Fatoumatta hat sich ihren Platz in der Gesellschaft erobert. Inzwischen hat sie in ihrer Boutique selbst vier Näherinnen ausgebildet. "Diese Frauen können jetzt ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten. Das macht mich stolz", sagt sie. Fatoumatta möchte zudem Praktikant:innen des Berufsbildungszentrums aufnehmen, in dem sie selbst zur Näherin wurde.
Hoch hinaus – für die Menschen Gambias
Fatoumatta hat sich ihren Platz in der Gesellschaft erobert. Inzwischen hat sie in ihrer Boutique selbst vier Näherinnen ausgebildet. "Diese Frauen können jetzt ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten. Das macht mich stolz", sagt sie. Fatoumatta möchte zudem Praktikant:innen des Berufsbildungszentrums aufnehmen, in dem sie selbst zur Näherin wurde.
Fatoumattas Traum ist es, Jugendliche und andere Menschen
mit Behinderungen langfristig in ihrer Schneiderei zu beschäftigen.
Sie ist sehr engagiert und was sie sich vorgenommen hat, das erreicht sie auch.
Muhammed Jobarteh
Projekt Manager des Berufsbildungszentrums
der SOS-Kinderdörfer
Überdies ist Fatoumatta politisch aktiv. Als Vorständin im Verband für Menschen mit Behinderung setzt sie sich für andere ein, die wie sie mit Beeinträchtigung leben. Fatoumattas Errungenschaften für ihr Land blieben nicht unbemerkt. Stolz hält sie eine goldene Statue nach oben – der "Heroes Award" wird jedes Jahr an besonders einflussreiche Persönlichkeiten Gambias verliehen.
"Ich ermutige Eltern, die Kinder mit einer Behinderung haben, diese nicht zuhause zu verstecken, sondern sich für deren Rechte einzusetzen", sagt Fatoumatta über ihr Engagement als Stadträtin.
Angespornt von ihren Erfolgen will Fatoumatta immer höher hinaus: Sie möchte Präsidentin von Gambia werden und sich für Menschen mit Behinderung einsetzen. Wir sind uns sicher, dass die junge Frau in ihrem Leben noch viel bewegen wird. Für uns ist sie schon heute eine echte Heldin.
Angespornt von ihren Erfolgen will Fatoumatta immer höher hinaus: Sie möchte Präsidentin von Gambia werden und sich für Menschen mit Behinderung einsetzen. Wir sind uns sicher, dass die junge Frau in ihrem Leben noch viel bewegen wird. Für uns ist sie schon heute eine echte Heldin.